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Lexikon

Digitaler Zwilling

Auf einen Blick

Ein Digitaler Zwilling oder Digital Twin ist die digitale Repräsentation von Produkten, Materialien, Leistungen, Prozessen oder Geräten in einer virtuellen Umgebung. Man versucht, die realen Gegebenheiten in einem Unternehmen so originalgetreu wie möglich in einer digitalen Form wiederzugeben. Anschließend kann diese virtuelle Abbildung verwendet werden, um analytische und planerische Operationen digital durchzuführen, bevor sie in die Realität umgesetzt werden. Ein Digitaler Zwilling ist besonders für die Industrie 4.0 im Zusammenhang mit dem Internet of Things von Bedeutung.

Big Data für Digitale Zwillinge

Industrie 4.0 und das Internet of Things stellen eine Fülle an Sensoren und Messpunkten zur Verfügung, die ganzheitlich betrachtet ein detailliertes Abbild der gesamten Wertschöpfungskette liefern können. Big-Data ist daher ein wichtiges Werkzeug, um Prozesse von Lagerung über Produktion bis hin zur Auslieferung im Detail analysieren zu können.

Vorteile

Die Nutzung von digitalen Zwillingen bietet viele verschiedene Vorzüge, z.B.:

  • Kostenersparnis in Planung und Entwicklung
  • reibungslosere Prozesse durch ausführliche, digitale Simulationen
  • effizientere Prozessoptimierung
  • detaillierter Einblick in Prozesse durch Analysen und Simulationen
  • ganzheitliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette in Echtzeit
  • vereinfachte Kommunikation mit Kunden und Zulieferern durch genauen Einblick in die Produktion

Anwendungsbeispiele für Digitale Zwillinge

Die digitale Repräsentation der Realität bietet sich für die unterschiedlichsten Aufgaben an.

Prozesse Optimieren

Dank Big Data und Digital Twins gewinnen Unternehmen einen sehr detaillierten Einblick in ihre Prozesse. Und diese Informationen helfen dabei, diese Prozesse kontinuierliche zu verbessern, um mit den vorhandenen Mitteln und Möglichkeiten die bestmögliche Effizienz zu erreichen. Das gilt nicht nur für die Fertigung an sich, sondern kann auch der Wartung und Logistik im Unternehmen zugutekommen.

Qualität verbessern

Wenn die Qualität der fertigen Produkte nicht stimmt, muss an den Prozessen in der Produktion etwas geändert werden. Mit einem digitalen Zwilling der Produktionsanlage lässt sich leicht simulieren, welche Änderungen im Produktionsablauf zum gewünschten Ergebnis führen oder welche Konsequenzen eine Variation im Produktdesign haben könnten. So kann kostengünstig ermittelt werden, welche Maßnahmen tatsächlich etwas bewirken könnten, bevor Änderungen am realen Produktionsablauf eingeführt werden.

Experimentieren

Darüber hinaus bietet die digitale Abbildung der Produktionsumgebung fast schon eine Art Sandkasten, in dem Ingenieure neue Ideen und ungewöhnliche Ansätze frei ausprobieren können, ohne dass dies in der Realität Konsequenzen hat. Dadurch, dass das System mit realen Daten aus dem laufenden Betrieb befüllt wird, lassen sich auf diese Weise sehr bequem und risikoarm viele mögliche "Was wäre, wenn...?"- Szenarien mit realistischen Ergebnissen ausprobieren.

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