IoT und Sport

IoT und Sport

Wie digitale Technologie sportliche Höchstleistungen ermöglicht

Die Leichtathletik-Europameisterschaft 2022 in München ist allen noch in bester Erinnerung: Ein internationales Sportfest, mit vielen Höchst- und Bestleistungen, bejubelt von einem fachkundigen Publikum. Athletinnen und Athleten begeisterten mit analogen Topleistungen, die nicht zuletzt durch intelligente digitale Unterstützung möglich wurden: Denn in vielen Sportarten sorgen IoT-basierte Technologien mittlerweile für optimierte Analysen, Trainingspläne und Ergebnisse. Das digitale Internet of Things und Sport: Eine medaillenreife, dynamische Kombination, die nachhaltig Erfolg und konstante Verbesserungen garantiert. Wir geben in diesem Blogtext einen kleinen Blick auf das, was in welcher Disziplin bereits alles möglich ist. Und warum digitale Technik im professionellen Hochleistungssport den Unterschied ausmachen kann. 

 

Technologie verbessert Performance und schützt Gesundheit

In der vordigitalen Zeit bestimmten allein Intuition und Erfahrung das Training und die Wettkampfvorbereitungen im Profisportbereich. Häufig nutzte man „bewährte Methoden“, ohne genaue Erkenntnisse zu haben, ob diese auch bei jeder Person zu den gewünschten Ergebnissen führten. Mittlerweile haben sich die Methoden beinah radikal gewandelt. Profis, Amateure oder Freizeitsportler: Ein großer Teil setzt zunehmend neue Technologien ein, um das Beste aus den individuellen körperlichen und geistigen Fähigkeiten herauszuholen und sich auf diese Weise einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. 

Sensoren und Devices werden körpernah getragen – als Wearables und Leistungs-Tracking-Systeme. Sie messen, sammeln und analysieren persönliche und teambezogene Daten zu Fitness und Technik und ermöglichen so wertvolle Leistungsfeedbacks. Das führt nicht nur zu optimierten Trainingsabläufen und infolgedessen zu besseren Wettkampfergebnissen: Der Einsatz digitaler Technologie hilft den Athleten auch, Verletzungen vorzubeugen, Stress zu bewältigen und Überlastungen zu erkennen. 

Im professionellen Radsport messen Sensoren, die an den Sportlern und an den Fahrrädern angebracht werden, fortlaufend klassische Daten und Umgebungsvariablen:

 

  • Geschwindigkeit

  • Trittfrequenz

  • Aktuelle Leistung jedes Fahrers

  • Windgeschwindigkeit

  • Windrichtung

  • Steigung

  • Gefälle

  • Beschleunigung

  • Unterschiedliche Körperfunktionen wie Herzfrequenz etc.

 

Die daraus folgenden Analysen bilden die Grundlage für die Optimierung und Anpassung der Prozesse, für die nächsten Rennstrategien und für die individuell angepasste medizinische Betreuung. So hat zum Beispiel beim Profiteam Trek-Segafredo jeder Arzt jederzeit global Zugriff auf alle medizinischen Informationen über alle Fahrer. Die Daten liegen dabei verschlüsselt in einer privaten Cloud in einem Rechenzentrum, auch der Datentransfer läuft verschlüsselt - ein Höchstmaß an Sicherheit ist auf diese Weise garantiert.

 

Fußball und American Football: Big Data als Erfolgsfaktor

Wie groß die Rolle von Big Data im modernen Profisport mittlerweile ist, zeigt auch das Beispiel des italienischen Fußballtopclubs Inter Mailand. IT-Chef Lorenzo Antognoli: „Die Fußballanalyse ist der Prozess, der verwendet wird, um die Performance unserer Spieler, unserer Teams und auch unserer Gegner von verschiedenen Standpunkten aus zu analysieren, also technisch, taktisch, fitnessbezogen, medizinisch betrachtet usw.“

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Saisons im Trainingsbetrieb über 100 Millionen GPS-Datenpunkte erfasst und analysiert, ebenso wie 60 Millionen spielerbezogene Datenpunkte. Eine wahre Fundgrube für eingehende Erkenntnisse: Auf Basis dieser enormen Datenvielfalt erstellen die beteiligten Spezialisten dynamische Berichte, die eine analytische Betrachtung des Teams ermöglichen. Die sportlichen Ergebnisse rechtfertigen den technischen Aufwand: Inter Mailand errang in den zurückliegenden drei Spielzeiten in der heimischen Serie A einen Meistertitel und zwei Vizemeisterschaften. 

Auch beim American Football sind Spieler mittlerweile mit leistungsstarken Sensoren bestückt. Diese messen im Laufe eines Spiels kontinuierlich Laufverhalten, Sprünge und Performance-Veränderungen und werten die Daten aus. Im Mutterland der Sportart, USA, ist der kalifornische RFID-Spezialist Zebra Partner der US-Football-Liga NFL und stattet alle Spielertrikots und Bälle mit RFID aus.

Rund um das Spielfeld platzierte Empfänger sammeln und analysieren die Spielerdaten: Und zwar nicht nur alle physischen Bewegungen, sondern medizinische Parameter wie Herzfrequenz, Schweißentwicklung, Atmungsfrequenz etc. Aufgrund dieser Daten besitzt der Mannschaftsarzt immer exakte Informationen über die aktuelle Fitness jedes Spielers – was nicht selten auch zu Hinweisen an den Trainer führt, welcher Spieler wann ausgewechselt werden sollte.

 


veröffentlicht am : 2022-09-15 08:00


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