IoT & Industrie 4.0 in 2021

IoT & Industrie 4.0 in 2021

Unseren heutigen Blogartikel starten wir direkt mit einer richtig guten News: Viele Brancheninsider erwarten für 2021 und vor allem darüber hinaus ein erhebliches Wachstum in allen Branchen. Grund dafür ist ein neuer Reifegrad der Digitalisierung, basierend nicht zuletzt auf einer stärkeren, sinnvollen Vernetzung Cloud-fähiger Systeme mit Edge Computing.

Die dadurch entstehende ideale technische Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung, wenn es um Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit geht – und genau auf diesem Fundament entstehen und wachsen erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle. Immer mehr Industrieunternehmen haben ihre Learnings im Digitalisierungsprozess ausgewertet, entsprechende Schlüsse gezogen und nötige Änderungen und Anpassungen konsequent umgesetzt.

 

Edge Computing und Cloud Computing: eine echte Liebeshochzeit

In diesem Zusammenhang kommt es häufig zu der Frage: „Edge Computing oder Cloud Computing?“ Dabei wird oft ausgeblendet, dass die optimale Lösung genau in der Mitte liegt: Beide Technologien schließen sich keinesfalls aus, sondern ergänzen sich gegenseitig bestens. Durch die zunehmende Vernetzung von Maschinen und Anlagen entstehen enorme Datenmengen. Sinnvoll genutzt und analysiert, dienen diese Daten als Grundlage für neue, innovative Geschäftsmodelle.

Edge Computing eignet sich gut für die maschinen- und fabriknahe Datenverarbeitung großer Datenmengen. Es ist unabhängig von Netzwerkverbindungen und wird nicht durch den mangelnden Ausbau der Bandbreite beschränkt. Gleichzeitig ermöglicht es, die Daten dort vorzuverarbeiten, wo sie entstehen. Die Vorteile unter anderem: schnelle Reaktionszeiten und Datenverarbeitung in Echtzeit.

Cloud Computing hingegen ist einfach skalierbar, sowohl Rechen- als auch Speicherkapazitäten können je nach Bedarf und Anwendung hinzugebucht werden. Nicht zu vergessen: Daten aus verschiedenen Quellen - ob Maschinen, Anlagen oder sogar Standorten – lassen sich schnell miteinander verknüpfen. Die Stärke der Cloud liegt nicht zuletzt in der Fähigkeit, im Gegensatz zur Edge flexibel reagieren zu und sehr hohe Datenmengen speichern zu können.

Edge und Cloud Computing sind daher keine gegensätzlichen Methoden, im Gegenteil: Sie ergänzen sich sehr gut. Cloud Computing setzt sich in industriellen Anwendungen immer mehr durch, Edge Computing ist momentan noch deutlich häufiger vertreten – und es gilt als Enabler für Cloud Computing: Wenn Maschinen- und Anlagendaten durch Edge Computing lokal vorverarbeitet werden und dann nur die relevanten Daten in die Cloud übertragen werden, dann wird aus Big Data wirklich Smart Data mit einem signifikanten Mehrwert. In anderen Worten: Die richtige Kombination von Edge Computing und Cloud Computing ist der Schlüssel zu ökonomisch und technologisch sinnvollen End-to-End-Anwendungen für das Industrial Internet of Things (IIoT). 

Der Trend in 2021 ist deswegen folgerichtig ein „Hand-in-Hand“ beider Speichermöglichkeiten: Dies ermöglicht für jede Anwendung das passende „Speicherwerkzeug“ und gewährleistet Echtzeit-Anforderungen sowie System-Sicherheit. 

 

Die Zukunft digitaler Geschäftsmodelle – 10 Thesen für die Industrie 4.0

Auch wenn momentan das Thema Corona-Pandemie immer noch omnipräsent erscheint – es lohnt sich, über die Zeit danach Gedanken zu machen. Die Plattform Industrie 4.0 hat genau dies gemacht: Sie ist das zentrale Netzwerk in Deutschland, um die digitale Transformation in der industriellen Wertschöpfung voranzubringen. 2013 wurde sie als Gemeinschaftsprojekt der deutschen Wirtschaftsverbände BITKOM, VDMA und ZVEI zur Weiterentwicklung und Umsetzung des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 der Hightech-Strategie der Bundesregierung gegründet.

Jetzt hat sie ein Papier mit zehn Thesen zur „Zukunft digitaler Geschäftsmodelle für Industrie 4.0 in der Post-Corona-Ökonomie“ veröffentlicht - entstanden unter der Prämisse, dass die Pandemie „vor allem die Entwicklung strategischer Handlungsoptionen für die Zukunft“ verlange. Wettbewerbsvorteile erlangen danach vor allem jene neuen Geschäftsmodelle, die auf veränderte wirtschaftliche wie gesellschaftliche Verhaltensweisen und neue Nachfragen reagieren. Für das zukünftige strategische Handeln vieler Unternehmen, die bereits Teil der Industrie 4.0 sind oder es werden wollen, können die folgenden Thesen mehr als nur eine Inspiration sein:

  1. Schub für Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle – skalierbare digitale Infrastrukturen und hochperformante Kommunikationsnetze gewinnen an Bedeutung

  2. Flexibilität und Agilität werden zur Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit

  3. Resilienz von Wertschöpfungsnetzwerken als neuer Business Case

  4. Anpassung von Konstruktion und Wertschöpfung an eine lokalere Produktion

  5. Neue Ökosysteme und Marktplätze entstehen

  6. Innovative Erlösmodelle werden ausgebaut

  7. Kompetenzanforderungen ändern sich zunehmend

  8. Bedeutungsgewinn von Remote Services („Physical Distancing“ der Produktion)

  9. Flexibilisierung der Arbeit schreitet voran: Neue Arbeits- und Lernformen entstehen

  10. Digitalisierung als Enabler für Nachhaltigkeit


veröffentlicht am : 2021-04-20 11:30


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