IoT To Go: Wie smarte Wearables unser Leben verbessern

IoT To Go: Wie smarte Wearables unser Leben verbessern

Das Fazit des Marktforschungsunternehmens gfu, der Veranstalterin der IFA, ist eindeutig: Der Markt speziell für smarte Wearables entwickelte sich auch in 2021 sehr vielversprechend. Rund 7,4 Mio. Stück wurden 2021 in Deutschland verkauft, das Umsatzvolumen stieg um knapp 20 Prozent auf mehr als 1,3 Milliarden Euro. Die jährlich verkaufte Stückzahl hat sich damit in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. 

Smartwatches, smarte Brillen, Gesundheits- und Fitnesstracker, intelligente Kleidung: Die digitale Revolution hat im Hinblick auf smarte Wearables mittlerweile einiges zu bieten. „IoT To Go“ wird ständig vielfältiger, ausgefallener und raffinierter. Viele dieser Accessoires, die wir mit uns herumtragen, sehen nicht nur chic aus – sie leisten auch richtig viel und machen unser Leben in vielen Bereichen angenehmer, einfacher, sicherer und gesünder. Für einige Tech-Experten werden sie in naher Zukunft sogar das Smartphone ersetzen: „Geräte, die wir heute als völlig unverzichtbar einstufen, werden vermutlich von der Bildfläche verschwinden. Die Technik wird stattdessen in unseren Kleidern, in Brillen oder Armbändern zu finden sein.“ Das meint zumindest Michael Haller, Biosensorik-Forscher an der Fachhochschule Oberösterreich.

Wir liefern in diesem Blogtext einen kleinen Überblick über das, was bereits alles möglich und etabliert ist.

 

Mehr als nur gut sehen: Smart Glasses

Google, Ray-Ban, Snapchat, Xiaomi: Viele Anbieter setzen auf Smart Glasses, die längst nicht mehr nur als nette Spielzeuge gelten. Smarte Brillen übernehmen mittlerweile komplette Smartphone-Funktionen, sie besitzen integrierte Kameras zum Aufnehmen von Fotos und Videos, Lautsprecher und Mikrofone. Man kann mit ihnen via Bluetooth telefonieren und Musik hören. Integrierte Minicomputer zeigen via MicroLED Displays Informationen auf bzw. in den Gläsern an: Nachrichten, Wetterinfos, Navigationshinweise, Textübersetzungen, touristische Infos etc. Und ein nicht zu unterschätzender Punkt auf dem Weg zur Massenakzeptanz: Die früher noch recht sperrigen Designs werden von Jahr zu Jahr ansehnlicher. Ihre ursprünglichen Funktionen – vor Sonnenstrahlen schützen und Sehdefizite ausgleichen – erfüllen smarte Brillen natürlich weiterhin.

 

Wellness & Fitness: Tracken und mehr

Fitness- und Wellness-Tracker, getragen am Handgelenk oder als Brustgurt, messen die Vitalwerte des menschlichen Körpers, checken die Schlafqualität checken oder dokumentieren Ernährungsgewohnheiten. Sie sind zum Beispiel optimal dafür geeignet, Trainingsfortschritte zu dokumentieren und – je nach körperlicher Konstitution und Fitnesszustand des Trägers – individuell passende Trainingsprogramme zu erstellen. Sie können aber auch zu hohe Herz- und Pulsfrequenzen oder Abweichungen von den Normalwerten bei Blutzucker, Blutdruck und EKG erkennen. Speziell die Überwachung von Herz- und Pulsfrequenz erlaubt zielgenaues Training im optimalen Belastungsbereich.

Seit Jahren wird die Funktionalität smarter Wearables stetig erweitert und verfeinert. Intuitiv und einfach bedienbare Apps sammeln alle Daten und sorgen 24/7 für einen leicht verständlichen visualisierten Überblick: Wieviel Bewegung gab es am Tag, welche Strecken wurden zurückgelegt, wieviel Zeit wurde mit Sport oder mit anderen Aktivitäten verbracht. Zusätzliche Informationen wie Wettervorhersagen, Erinnerungen an die nächste Trainingseinheit oder mobiles Bezahlen? Kein Problem! Beispiel Garmin: Der Hersteller arbeitet für spezielle Anwendungen mit Weight Watchers zusammen. Gemeinsam nutzen und analysieren sie gesammelte Fitnessdaten, um aus den Ergebnissen ein individuelles, täglich begleitendes Ernährungskonzept zu entwickeln.

Die äußerst detaillierten Rückmeldungen der Fitness-Wearables wirken motivierend und helfen vielen Menschen, ihre Lust auf sportliche Bewegung zu steigern. Wenn dann auch noch die Fähigkeit hinzukommt, Musik zu streamen, wird die Motivation noch größer – und genau diese Funktion bieten diverse Modelle mittlerweile an.

 

Virtual Reality: Virtuelle Reisen gegen Einsamkeit

Spezielle VR-Brillen bringen das bewegte Leben zurück: Alte, pflegebedürftige und immobile Menschen, die ihre eigene Umgebung eigentlich nicht mehr verlassen können, können sich dennoch in ihrem gewohnten Umfeld weiter bewegen. Zumindest virtuell und das nicht nur in weit entfernten Gebieten: Ausgefeilte Virtual Reality–Technologie erstellt Panoramabilder und 360-Grad-Videos von der realen näheren Umgebung der betroffenen Menschen. Anschließend werden diese in eine interaktive 3D-Welt eingespielt. Über eine VR-Brille ist es nun möglich, in Echtzeit Rundgänge im eigenen Garten zu unternehmen, Familienangehörige und Freunde zu besuchen und mehr: Eine erhebliche Steigerung der ansonsten immens eingeschränkten Lebensqualität.

 

Neuartige Bedienmöglichkeiten über Gestik und Sprache

Gestik ersetzt Haptik: Das ist zumindest eine innovative Lösung bei stark schweißtreibenden Tätigkeiten gerade im sportlichen Bereich. Der Technikkonzern Huawei entwickelte eine runde Sportuhr mit einem berührungsempfindlichen Gehäuse, die am Rand über unterschiedliche Touch-Felder verfügt. Die kreisförmige Anordnung von Click- und druckempfindlichen Sensoren ermöglicht die Bedienung über unterschiedliche Gesten, beispielsweise über Drehbewegungen am Gehäuse.

Für den Hersteller Solos heißt Sprachsteuerung die Lösung bei seiner smarten Sportbrille: Radfahrern, die ihre Hände nicht vom Lenk entfernen sollten und können, werden über ein Display in der Brille verschiedenste nützliche Informationen eingeblendet. Verbunden mit einem Smartphone ist es darüber hinaus möglich, zu telefonieren, Nachrichten abzurufen oder zu navigieren – alle Funktionen werden dabei via Sprachsteuerung angewählt.

 

Smarte Kleidung – wenn das Shirt zum interaktiven Accessoire wird

In diesem Bereich geht es uns richtig an die Wäsche: Die wird nämlich smart gemacht. Dabei werden ultraflache Sensoren direkt in die textilen Gewebe eingearbeitet. So können sie noch direkter auf der Haut Daten sammeln. Ergebnis: Noch genauere Messwerte und parallel ein größer Tragekomfort im Vergleich zu manchmal doch etwas sperrigen Fitness-Trackern, Brustgurten etc.

Sportunterwäsche, die neben Herzfrequenz, Atmung und Aktivitätslevel auch unseren Wasserhaushalt und die Körpertemperatur überwacht – alles machbar! „Printed Electronics“ heißt hier die Zaubertechnologie: Hauchdünne gedruckte elektronische Leiter und winzigste Sensoren ermöglichen die Entwicklung von „E-Textilien“, die ein unglaubliches Innovationspotential bieten. Selbstleuchtende Stoffe oder Beschichtungen, die die Sichtbarkeit bei dunklen Lichtverhältnissen erhöhen. Smarte Sportschuhe mit integrierten Sensoren, die Belastung und Balance messen und so die Körperhaltung beim Laufen oder anderen Sportarten verbessern – es sind kaum Grenzen gesetzt.

Speziell dieses hochinteressante IoT-Forschungsgebiet stellen wir Euch in einem der nächsten Blogartikel vor. Freut Euch schon mal drauf!


veröffentlicht am : 2022-03-31 08:00


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